Samstag, 4. Mai 2024

An einem düsteren und dürren Ort in Uganda

An einem düsteren und dürren Ort in Uganda
Karin und Thomas Amberg haben eine Leidenschaft für Gott und seine Liebe. Nach einem Erlebnis spürten sie den Ruf, Jesus in Uganda zu dienen. Dort erleben sie nicht nur Gottes Versorgung, sondern auch, wie sein Licht die Dunkelheit vertreibt.

«Wir kennen uns seit der Sonntagschule», berichten Karin (39) und Thomas (41) Amberg. Geheiratet haben sie 2005. Ende 2017 wurde zuerst Karin vom Feuer Gottes erfasst, welches bald auch Thomas entfachte. Daraufhin begann ein ganz neues Leben.

Von Gottes Feuer erfasst

Der christliche Glaube gehörte für Karin und Thomas seit früher Kindheit zum Leben dazu. Die ersten Jahrzehnte ihres Lebens lebten sie auch entsprechend – einmal mit mehr Hingabe, in anderen Zeiten mit grösserer Kompromissbereitschaft. Ein Leben in der Fülle, wie Jesus es verheissen hatte, kannten sie aber höchstens in Ansätzen.

Nach einigen Ehejahren hatten sie als Paar eine Krise. «Zwei Jahre lang kämpfte ich mit der Frage, ob ich mein Leben beenden sollte», erzählt Karin. «Am Tiefpunkt angekommen, hatte ich ein ganz tiefes, persönliches Erlebnis mit Jesus.» Diese Erfahrung im November 2017 war der Wendepunkt. «Ich betete vorgängig lange Zeit um eine Veränderung und Heilung von Leib und Seele von Karin», sagt Thomas. Als dann die Veränderung kam, war er aber erst einmal überfordert. Doch Gottes Wirken steckte auch ihn an und so erlebte auch er nach und nach eine Veränderung in seinem Leben.

Wo will Gott uns haben?

Die Familie Amberg

«Eine Radikalität in der Jesusnachfolge war die Folge», sagt Thomas. Von jetzt an wollten sie alles von Gott erwarten. Da Ambergs bis dahin Unterstützung von Menschen erwartet hatten, war dies eine klare Entscheidung. Gleichzeitig wuchs die Sehnsucht, Jesus zu dienen. «Es drängte uns, das Evangelium in die Welt hinauszutragen.» Doch wo sollte dies sein? «Wir begannen explizit Gott zu fragen, wo unser Platz ist», sagt Karin. Gleichzeitig versuchten sie, sich im alltäglichen Leben von Gott führen zu lassen. Sie wollten tun, was vor ihren Füssen lag. Eines Nachts hatte Karin einen Traum und beim Aufwachen hallte das Wort «Uganda» in ihr nach. Ihr war klar: Das ist ein Reden Gottes. Daraufhin wurden sie in Gesprächen und Abklärungen immer wieder mit Uganda konfrontiert – das war eine Bestätigung.

Gott stellt sich zu seinem Ruf

Als Karin im Gebet den Impuls verspürte, noch vor dem Winter 2018 Uganda zu besuchen, waren sie erst etwas ratlos. Hierzu würden nämlich nur die zwei geplanten Ferienwochen von Thomas ab Mitte September infrage kommen und bis dahin verblieben nur wenige Wochen. Zusätzlich waren Ambergs in Geldnot. «Wir hatten finanzielle Schulden.» Durch etliche, unvorhergesehene Kosten hatte sie das vorangehende Jahr finanziell arg mitgenommen. Nicht einmal für die Erneuerung der Reisepässe war Geld vorhanden.

Für Ambergs war klar: «Wenn nicht Gott hinter diesem Ruf steht, wird es nichts werden.» Der Glaubensschritt, die Reisepässe zu erneuern wurde belohnt. «Eine Frau drückte mir ein Kuvert mit Geld in die Hände. Im Gebet habe Gott ihr aufs Herz gelegt, mir dies zu geben.» Der Inhalt reichte, um die Reisepässe zu bezahlen. So ging es weiter, Gott stellte sich zu seinem Ruf. Im September 2018 reisten Karin, Thomas und ihre drei Söhne für zwei Wochen nach Uganda! Bei einigen Spenden wissen sie bis heute nicht, woher sie kamen.

Auf Erkundigungsreise

Nach ihrem Aufenthalt in Uganda war klar: «Dies ist das Land, wo Gott uns haben will!» Etwas mehr als ein Jahr später reisten sie aus – definitiv. Und schuldenfrei. Gerade noch rechtzeitig vor den Corona-Lockdowns. Die ersten zwei Jahre verbrachten sie in Mukono, Zentraluganda. Sie predigten und gaben Zeugnis in Gemeinden, besuchten Schulen und verteilten Bibeln auf Evangelisationseinsätzen. Thomas spricht dabei von einer Vorbereitungszeit für das, was danach kam. Dann ging es weiter nach Karamoja, der Grenzregion zum Südsudan und Kenia.

Bei einem ersten Erkundigungsbesuch übernachteten sie in einer kleinen Stadt namens Kaabong – ein dunkler, okkult belasteter Ort. Das Gebiet ist auch dürr; viele Menschen hungern. Doch dann berichtet Thomas: «In der Nacht erwachte ich mit dem Lied im Ohr 'Du bist mein Zufluchtsort'. In diesem Moment kehrte Gottes Frieden ein.» Da war klar, dass dieser Ort ihr Zuhause sein würde.

Über 100 Taufen in einem Dorf

Am 22. Juli 2022 zogen Ambergs nach Kaabong und dienen seither den Menschen in dieser Region. Bestätigend stellte sich am Tag des Umzugs heraus, dass der Vermieter in Kaabong der Vater von Kindern ist, welche Thomas und Karin im 514 Kilometer entfernten Mukono immer wieder am Strassenrand begrüsst hatten. «Nun besuchen wir Dörfer und bringen den unerreichten Menschen das Evangelium.» Zwischendurch verteilen sie Nahrungsmittel an Bedürftige, insbesondere ältere und beeinträchtigte Menschen. Karin und Thomas berichten von spannenden Begegnungen und Einsätzen, welche auch schon zu Dutzenden von Taufen geführt haben. «In einem Dorf konnten innerhalb weniger Monate deutlich über Hundert Menschen getauft werden.» Inzwischen nimmt auch das Betreuen von jungen Gläubigen immer mehr Zeit in Anspruch, jedoch sei es sehr wertvoll, diese Menschen begleiten zu dürfen und zu sehen, wie diese selbst anfangen, weitere Jünger zu machen.

Neue Familie, erweiterte Dienste

Mittlerweile werden Ambergs von einer zweiten Schweizerfamilie, sowie einer Volontärin und ugandischen Glaubensgeschwistern im Dienst unterstützt. Gemeinsam mit anderen vom Team, führt die neue Familie auch gleich die Arbeit unter den Strassenkindern mit Wundversorgung und Kinderprogramm weiter. Essen wird verteilt und Programme angeboten, mit dem Ziel, dass die Kinder Drogen und Gewalt entkommen können.

In Kaabong fanden Ambergs ein Grundstück mit vier Häusern zur Miete – ein weiteres Grundstück für die Kinderbetreuung wurde gerade dazu gemietet. Neben den Wohnungen für die Schweizerfamilien gibt es eine Gemeinschaftshalle und sieben Wohneinheiten für Kurzzeitmissionare und Menschen, die bei ihnen jüngerschaftliche Prozesse durchleben. In all diesen Aktivitäten staunen Ambergs immer wieder, wie die benötigten Ressourcen stets zur rechten Zeit bereit sind.

Zum Thema:
Ein Lebensstil: Mission ist für alle Christen, nicht nur für die «Berufenen»
Mission2go: Evangelisationsferien als Familie
Afghanische Christen: Sie teilen das Evangelium in ihrer neuen Heimat

Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung